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‘Auch unter Trump wird sich für uns wenig zum Besseren verändern’

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Tooze: Viele Menschen, die Trump gewählt haben, sind der Überzeugung: Die Regierungen der vergangenen Jahrzehnte haben sich nicht um mich gekümmert. Damit haben sie sogar Recht. Jetzt ist da aber plötzlich jemand, der nimmt uns ernst. ZEIT ONLINE: Aber stimmt das wirklich? Nimmt Trump diese Menschen ernst? Tooze: Natürlich ist Trump in Wahrheit kein Interessensvertreter für die Stahlarbeiter im Rustbelt. Das zu glauben, wäre sehr naiv. Er mag eine Sympathie für diese Menschen hegen, die sich wie er selbst über Rassismus und Xenophobie definieren, mehr aber auch nicht. Seine Wähler wiederum glauben: Er ist Weiß und männlich, er ist nicht elitär, er mag McDonald’s und amerikanische Autos. Deshalb ist Trump zumindest teilweise einer von uns. Auf dieser Ebene ist die Sympathie

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‘Auch unter Trump wird sich für uns wenig zum Besseren verändern’Tooze: Viele Menschen, die Trump gewählt haben, sind der Überzeugung: Die Regierungen der vergangenen Jahrzehnte haben sich nicht um mich gekümmert. Damit haben sie sogar Recht. Jetzt ist da aber plötzlich jemand, der nimmt uns ernst.

ZEIT ONLINE: Aber stimmt das wirklich? Nimmt Trump diese Menschen ernst?

Tooze: Natürlich ist Trump in Wahrheit kein Interessensvertreter für die Stahlarbeiter im Rustbelt. Das zu glauben, wäre sehr naiv. Er mag eine Sympathie für diese Menschen hegen, die sich wie er selbst über Rassismus und Xenophobie definieren, mehr aber auch nicht. Seine Wähler wiederum glauben: Er ist Weiß und männlich, er ist nicht elitär, er mag McDonald’s und amerikanische Autos. Deshalb ist Trump zumindest teilweise einer von uns. Auf dieser Ebene ist die Sympathie sehr stark und real.

ZEIT ONLINE: Wann dringt bei diesen Menschen die Erkenntnis durch: Auch unter Trump wird sich für uns wenig zum Besseren verändern?

Tooze: Das ist sehr schwer zu sagen. Diese Menschen waren schon 2008 bereit, einen unkonventionellen Kandidaten zu wählen: Barack Obama. Man macht sich gar nicht klar, was für ein großer Erfolg das damals war. Die Weiße Arbeiterschaft im mittleren Westen hat mit dazu beigetragen, einen Schwarzen zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu wählen.

2016 sind sie dann noch einen Schritt weiter gegangen und haben für Donald Trump gestimmt. Hillary Clinton verkörperte all das, was sie schon seit Langem ablehnen: die Elite in Washington. Diese Menschen sind politisch nicht fundamental festlegt. Sie wollen jemanden im Weißen Haus sehen, der nicht aus dem klassischen politischen Establishment kommt, der zumindest den Anschein erweckt, er wolle sich um sie kümmern. Barack Obama und Donald Trump haben genau das verkörpert.

Die Zeit

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Lars Pålsson Syll
Professor at Malmö University. Primary research interest - the philosophy, history and methodology of economics.

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