Der politische Intellektuelle: Jürgen Habermas wird 90 Im Jahr 1953 veröffentlicht Martin Heidegger eine Vorlesung, die er während des Nationalsozialismus an der Freiburger Universität gehalten hatte. Als junger Philosophiestudent rezensiert Jürgen Habermas diesen Heidegger-Text für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. In seiner Besprechung zeigt Habermas auf, dass der berühmte Freiburger Philosoph in seiner Vorlesung unkommentiert von der – Zitat – „inneren Wahrheit und Größe“ der nationalsozialistischen Bewegung spricht. Diese aufsehenerregende FAZ-Rezension der Nachkriegszeit wurde die Geburtsstunde des Jürgen Habermas als öffentlicher Intellektueller. Daran erinnerte einige Jahrzehnte später Jutta Limbach, die damalige Präsidentin des
Topics:
Lars Pålsson Syll considers the following as important: Politics & Society
This could be interesting, too:
Lars Pålsson Syll writes Ojämlikheten i siffror
Lars Pålsson Syll writes La blague raciste qui pourrait coûter cher à Trump
Lars Pålsson Syll writes Finanspolitiska ramverk och ofinansierade skattesänkningar
Lars Pålsson Syll writes Det finanspolitiska ramverket — en skuggöversyn
Der politische Intellektuelle: Jürgen Habermas wird 90
Im Jahr 1953 veröffentlicht Martin Heidegger eine Vorlesung, die er während des Nationalsozialismus an der Freiburger Universität gehalten hatte. Als junger Philosophiestudent rezensiert Jürgen Habermas diesen Heidegger-Text für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. In seiner Besprechung zeigt Habermas auf, dass der berühmte Freiburger Philosoph in seiner Vorlesung unkommentiert von der – Zitat – „inneren Wahrheit und Größe“ der nationalsozialistischen Bewegung spricht.
Diese aufsehenerregende FAZ-Rezension der Nachkriegszeit wurde die Geburtsstunde des Jürgen Habermas als öffentlicher Intellektueller. Daran erinnerte einige Jahrzehnte später Jutta Limbach, die damalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes. In einer Laudatio, die sie anlässlich der Verleihung des Theodor-Heuss-Preises für Habermas hielt:
„Ihre philosophische Naivität oder Unbefangenheit raubte ihnen frühzeitig ein Mann, in dessen Philosophie sie bis dahin gelebt hatten, nämlich Martin Heidegger. Das Erlebnis dieser philosophischen Selbstvergessenheit bewahrte sie nicht nur vor dem zuweilen anzutreffenden Hochmut einer akademischen Elite, sondern bereicherte sie vor allem um die Erkenntnis, dass Philosophie ohne Soziologie blind ist.“
The decisions we as ‘reasonable persons’ make for building a ‘good’ society must be justifiable from more than one perspective.
Reasoning and intellectual probing are our most important allies when evaluating different claims. There is no other justifiable way than the ‘path of reason.’ Even those who don’t want to follow that path have to give reasons for why.
In a global world, we have to go beyond local perspectives and prejudices by taking a ‘view from nowhere.’ Building a just and open society in such a world, considerations of universality and impartiality are always necessary.