Wege zu einer neuen Weltfinanzordnung – Heiner Flassbeck P8
Heiner Flassbeck
December 6, 2011
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Part 8: Wettbewerb zwischen Nationalstaaten
Albert Schweizer Haus, Wien, 11.11.2009
http://www.vidc.org
Die Finanzkrise hat das Bewusstsein dafür geschärft, dass es einer besseren Steuerung des internationalen Währungs- und Finanzsystems bedarf, um künftig ähnliche Krisen verhindern zu können. Die Internationale Gemeinschaft wird zweifellos darüber nachdenken müssen, ob die bestehenden Vereinbarungen im Finanzsystem mit den Zielen von Stabilität und Wachstum vereinbar sind,” sagte der ehemalige Chefökonom der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) Yilmaz Akyüz vor dem Hintergrund der Asienkrise Ende der 90er Jahre. Vor mehr als 10 Jahren gab es für einige Zeit die Überzeugung, dass das Finanz- und Währungssystem so nicht mehr tragbar sei, vor allem nicht im Rahmen nachhaltiger Entwicklungen der Länder des globalen Südens. Obwohl die Asienkrise gezeigt hatte, dass Stabilität und Wachstum in dem vorherrschenden System ohne substantielle Veränderungen nicht miteinander vereinbar sind, blieben diese Reformen aus. Zu Beginn der gegenwärtigen Krise konnte eine sehr ähnliche Rhetorik beobachtet werden, und wie damals bleiben ernsthafte Reformversuche aus. Noch immer wird darüber diskutiert, ob die Finanztransaktionssteuer eingeführt werden soll oder nicht. Gegenwärtig beschränkt man sich auf die Behandlung der Symptome der Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise, die Ursachen jedoch bleiben unberührt.
Bei der aktuellen Diskussion über eine Regulierung der Finanzmärkte auf G20-Ebene werden wesentliche systemische Fragen, die insbesondere für Entwicklungsländer von Bedeutung sind, ausgespart: Die Rolle und der Reformbedarf des internationalen Weltwährungssystems sowie die Frage eines neuen Rohstoffpreisregimes. |
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2011-12-06