by Dieser Typus der physisch und psychisch knapp vor dem biologischen Greisenalter zu Eltern gewordenen Städter – im Grunde eine ziemlich nach hinten geschobene Teenager-Schwangerschaft – blockiert die Zentren des geistigen Lebens. Der Berliner Cafégastronom Ralf Rüller sorgte vor einiger Zeit für einen mittleren Aufschrei mit seiner natürlich als faschistoid kritisierten Entscheidung, in den von ihm betriebenen Cafés keine Kinderwagen mehr einzulassen. Rüller ist zugegebenermaßen ein extremer Fall, denn zusätzlich erließ er ein Verbot für Laptops und Hunde, aber ebenso grundsätzlich gilt seinem Hardlinertum meine Sympathie. Es ist für Kinder einfach total langweilig, länger als für das Ausschlürfen eines mit warmem Milchschaum gefüllten Bechers nötig, also länger als vier
Topics:
Lars Pålsson Syll considers the following as important: Varia
This could be interesting, too:
Lars Pålsson Syll writes Minnen som glömskan inte rår på
Lars Pålsson Syll writes Round About Midnight
Lars Pålsson Syll writes We did it again!
Lars Pålsson Syll writes Take it on the run
Dieser Typus der physisch und psychisch knapp vor dem biologischen Greisenalter zu Eltern gewordenen Städter – im Grunde eine ziemlich nach hinten geschobene Teenager-Schwangerschaft – blockiert die Zentren des geistigen Lebens. Der Berliner Cafégastronom Ralf Rüller sorgte vor einiger Zeit für einen mittleren Aufschrei mit seiner natürlich als faschistoid kritisierten Entscheidung, in den von ihm betriebenen Cafés keine Kinderwagen mehr einzulassen. Rüller ist zugegebenermaßen ein extremer Fall, denn zusätzlich erließ er ein Verbot für Laptops und Hunde, aber ebenso grundsätzlich gilt seinem Hardlinertum meine Sympathie.
Es ist für Kinder einfach total langweilig, länger als für das Ausschlürfen eines mit warmem Milchschaum gefüllten Bechers nötig, also länger als vier Minuten, in einem Café herumzusitzen. Und Kinder, die sich langweilen, aber noch keinen Begriff für das sie beunruhigende Gefühl der Langeweile haben, tun halt alles, um auf ihren Gefühlszustand hinzuweisen. Das verträgt sich natürlich schlecht mit den Bedürfnissen der übrigen Cafébesucher. Zeitunglesen zum Beispiel. Oder Nachdenken. In Ruhe und übrigens auch ungestört von den unendlichen Berichten von Kinderkrankheiten und Kindertagesstättenpolitika, die von den langsam ihren warmen Milchkaffee schlürfenden Erwachsenen lamentohaft vorgetragen werden.
Eltern gehen mit ihren Kleinkindern gerne ins Café. Leider.