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MMT — Die Lösung liegt in höheren Staatsausgaben

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MMT — Die Lösung liegt in höheren Staatsausgaben Der deutsche Staat hat sein Konto, das „Zentralkonto des Bundes“, bei der Deutschen Bundesbank. Sie „zahlt“ für ihn, wobei sie auf Rechnung des Finanzministeriums handelt. „Finanzieren“ kann sich die deutsche Bundesregierung durch die Ausgabe von Staatsanleihen, die bei einer Laufzeit von zehn Jahren quasi zum Nullzins ausgegeben werden können. „Finanzieren“ kann sie sich im Unterschied zu den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Schweden, Japan, Schweiz, und so weiter auch durch Steuereinnahmen, da sie über keine souveräne Währung verfügt. Solange Geld auf dem Zentralkonto ist, kann die Bundesbank die Überweisungen für die deutsche Regierung durchführen. Staatliche Mehrausgaben führen dann, unabhängig

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MMT — Die Lösung liegt in höheren Staatsausgaben

Der deutsche Staat hat sein Konto, das „Zentralkonto des Bundes“, bei der Deutschen Bundesbank. Sie „zahlt“ für ihn, wobei sie auf Rechnung des Finanzministeriums handelt. „Finanzieren“ kann sich die deutsche Bundesregierung durch die Ausgabe von Staatsanleihen, die bei einer Laufzeit von zehn Jahren quasi zum Nullzins ausgegeben werden können. „Finanzieren“ kann sie sich im Unterschied zu den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Schweden, Japan, Schweiz, und so weiter auch durch Steuereinnahmen, da sie über keine souveräne Währung verfügt.

MMT — Die Lösung liegt in höheren Staatsausgaben Solange Geld auf dem Zentralkonto ist, kann die Bundesbank die Überweisungen für die deutsche Regierung durchführen. Staatliche Mehrausgaben führen dann, unabhängig von der Finanzierung durch Steuern oder Staatsanleihen, zu höheren Einkommen bei Haushalten und Unternehmen. In der Regel sehen wir staatliche Defizite, da der Staat mehr ausgibt, als er einnimmt. Dies erscheint einigermaßen plausibel, denn sowohl Haushalte wie auch Unternehmen wollen Einnahmenüberschüsse erwirtschaften. Die ersteren sparen zur Altersvorsorge, letztere zur Generierung eines positiven „cash flow“.

Dies erklärt, warum staatliche Defizite die Regel sind und Überschüsse selten bis nie vorkommen. Überschüsse bedeuten nichts anderes, als das der Staat „uns“ – den Haushalten und Unternehmen – mehr über Steuern wegnimmt als er über Ausgaben auf unsere Konten überweist. In der Folge werden wir wahrscheinlich weniger Geld ausgeben als wir es sonst getan hätten. Dies führt zu einer Unterauslastung der Ressourcen, sprich zu Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung. Diese Folgen sehen wir in der Eurozone in Spanien, Italien und auch in Frankreich, nicht allerdings in Deutschland. Dies ist die Folge der schleppenden Lohnentwicklung aus den Nullerjahren, die zu deutlichen Nettoexporten Deutschlands führten. Die zusätzlichen Exporte kompensierten dabei die schwache staatliche Nachfrage.

Dirk Ehnts / FAZ

Lars Pålsson Syll
Professor at Malmö University. Primary research interest - the philosophy, history and methodology of economics.

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