Monismus in der ökonomischen Hochschullehre Eine Reihe von Studien des Forschungsinstituts für gesellschaftliche Weiterentwicklung hat in den letzten Jahren den Zustand der Ökonomik in Deutschland untersucht. Dabei wurde unter anderem gefragt welche Lehrbücher verwendet werden, wie plural sie sind, und was eigentlich der wissenschaftliche Nachwuchs über sein Fach denkt. Insgesamt bestätigen die Studierenden der Stichprobe die Kritikpunkte der Pluralismus-Debatte: Sie nehmen im Lehralltag kaum Bezüge zu angrenzenden Disziplinen wahr, wie z. B. Geschichte, Psychologie oder Soziologie. Dabei stimmt der Großteil der Befragten (74,2%) der Aussage zu, dass Erkenntnisse aus anderen Fächern notwendig seien, um ökonomische Sachverhalte verstehen zu können.
Topics:
Lars Pålsson Syll considers the following as important: Economics
This could be interesting, too:
Lars Pålsson Syll writes Klas Eklunds ‘Vår ekonomi’ — lärobok med stora brister
Lars Pålsson Syll writes Ekonomisk politik och finanspolitiska ramverk
Lars Pålsson Syll writes NAIRU — a harmful fairy tale
Lars Pålsson Syll writes Isabella Weber on sellers inflation
Monismus in der ökonomischen Hochschullehre
Eine Reihe von Studien des Forschungsinstituts für gesellschaftliche Weiterentwicklung hat in den letzten Jahren den Zustand der Ökonomik in Deutschland untersucht. Dabei wurde unter anderem gefragt welche Lehrbücher verwendet werden, wie plural sie sind, und was eigentlich der wissenschaftliche Nachwuchs über sein Fach denkt.
Insgesamt bestätigen die Studierenden der Stichprobe die Kritikpunkte der Pluralismus-Debatte: Sie nehmen im Lehralltag kaum Bezüge zu angrenzenden Disziplinen wahr, wie z. B. Geschichte, Psychologie oder Soziologie. Dabei stimmt der Großteil der Befragten (74,2%) der Aussage zu, dass Erkenntnisse aus anderen Fächern notwendig seien, um ökonomische Sachverhalte verstehen zu können. Stattdessen sei das VWL-Studium praxisfern (55%) und von einer starken mathematischen Grundausrichtung geprägt.
Dies zeigt sich besonders in den vermittelten Methoden: Es dominieren Gleichgewichts- (93,5%) und aggregierte makroökonomische Modelle (92,4%) sowie Regressions- bzw. Zeitreihenanalysen (78,6%). Andere sozialwissenschaftliche Zugänge wie Fallstudien (27,5%), Experimente (22,4%), Umfragen (11,4%) oder Diskurs- (8,4%) bzw. Netzwerkanalysen (3,0%) würden dagegen kaum in den ersten vier Semestern vermittelt. Dies gilt ebenso für Neuerungen innerhalb der VWL, wie z.B. die Bereiche Neuroökonomik (2,4%) und Ökonophysik (0,6%) …
Das Auseinanderdriften zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und die wahrgenommenen Einseitigkeiten in der ökonomischen Hochschullehre führen allerdings nicht dazu, dass sich die Studierenden verstärkt für eine Erneuerung ihres Faches einsetzen. Zwar hat der Großteil der Befragten schon von der Pluralismus-Debatte gehört. Nur wenige verfolgen diese jedoch intensiv und allein ein Bruchteil ist persönlich engagiert, etwa über die Teilnahme an entsprechenden Veranstaltungsreihen oder durch die Mitarbeit in lokalen Initiativen.