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Olivier Blanchard fordert generöser Subventionen statt Kredite

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Olivier Blanchard fordert generöser Subventionen statt Kredite ZEIT ONLINE: Herr Blanchard, Deutschland hat gerade einen umfassenden Lockdown beschlossen, wie viele andere Staaten weltweit. Und der erste Lockdown ist noch nicht lange her. Glauben Sie, dass Unternehmen und Regierungen diesmal besser vorbereitet sind? Olivier Blanchard: Dieser zweite Lockdown hat ganz neue Dimensionen … Wir müssen die direkt und indirekt betroffenen Unternehmen und Arbeiterinnen und Arbeiter schützen. Europa hat das in der ersten Welle relativ gut gemacht … Es kann aber durchaus sein, dass die Rettung der Wirtschaft dieses Mal sogar noch teurer wird. Da beim ersten Mal die staatliche Unterstützung vielerorts aus einer Mischung aus Subventionen und Krediten bestand, haben

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Olivier Blanchard fordert generöser Subventionen statt Kredite

ZEIT ONLINE: Herr Blanchard, Deutschland hat gerade einen umfassenden Lockdown beschlossen, wie viele andere Staaten weltweit. Und der erste Lockdown ist noch nicht lange her. Glauben Sie, dass Unternehmen und Regierungen diesmal besser vorbereitet sind?

Olivier Blanchard fordert generöser Subventionen statt KrediteOlivier Blanchard: Dieser zweite Lockdown hat ganz neue Dimensionen … Wir müssen die direkt und indirekt betroffenen Unternehmen und Arbeiterinnen und Arbeiter schützen. Europa hat das in der ersten Welle relativ gut gemacht … Es kann aber durchaus sein, dass die Rettung der Wirtschaft dieses Mal sogar noch teurer wird. Da beim ersten Mal die staatliche Unterstützung vielerorts aus einer Mischung aus Subventionen und Krediten bestand, haben sich viele Firmen verschuldet. Passiert das noch einmal, steigt die Verschuldung weiter – mit dem Risiko, dass die Unternehmen die Schulden irgendwann nicht mehr zurückzahlen können. Diesmal sollten die Staaten daher noch großzügiger sein als in der ersten Welle.

ZEIT ONLINE: Noch generöser? Schon jetzt summieren sich weltweit die Rettungsprogramme auf Billionenbeträge.

Blanchard: Aber wir müssen realistisch sein: Die Unternehmen, die sich bereits im Frühjahr verschuldeten, brauchen weitere Unterstützung. Werden das Kredite sein, werden sie diese irgendwann nicht mehr bedienen können. Wir werden viele Bankrotterklärungen von an sich profitablen Unternehmen sehen. Deshalb brauchen wir weniger Kredite und mehr Subventionen.

ZEIT ONLINE: Können die europäischen Volkswirtschaften denn so große Defizite verkraften?

Blanchard: Eindeutig ja! … Haben wir den finanzpolitischen Spielraum dafür? Ja. Das Risiko einer Schuldenkrise besteht, ist aber gering. Diese Wette müssen wir eingehen, weil die Alternative noch schlimmer wäre.

Marlies Uken & Lorenzo Barrio / Die Zeit

Lars Pålsson Syll
Professor at Malmö University. Primary research interest - the philosophy, history and methodology of economics.

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