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Über linke und rechte Identitätspolitik

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Wie links ist es etwa, wenn jüdische Studenten der Universität von Virginia von einer Initiative gegen weisse Suprematisten ausgeschlossen werden, weil sie aus Sicht ihrer gojischen, progressiven Kommilitonen und eifrigen Identitätskommissare als Juden bestimmt Israel unterstützen und damit dieselben Rassisten sind wie alle Israelis? … … Es gibt, glaube ich, noch eine weitere schreckliche Gemeinsamkeit zwischen linker und rechter Identitätspolitik … So wie die alten 20.-Jahrhundert-Nazis in ihrer Jugend ein Haufen zu kurz gekommener, neidischer, völlig unbegabter, asozialer deutscher Kleinstspießer und Lumpenproletarier waren, die sich in der bürgerlichen und ziemlich jüdischen Leistungsgesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts nicht zurechtfanden und sich, statt selbst

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Lars Pålsson Syll considers the following as important:

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Wie links ist es etwa, wenn jüdische Studenten der Universität von Virginia von einer Initiative gegen weisse Suprematisten ausgeschlossen werden, weil sie aus Sicht ihrer gojischen, progressiven Kommilitonen und eifrigen Identitätskommissare als Juden bestimmt Israel unterstützen und damit dieselben Rassisten sind wie alle Israelis? … …

Über linke und rechte IdentitätspolitikEs gibt, glaube ich, noch eine weitere schreckliche Gemeinsamkeit zwischen linker und rechter Identitätspolitik … So wie die alten 20.-Jahrhundert-Nazis in ihrer Jugend ein Haufen zu kurz gekommener, neidischer, völlig unbegabter, asozialer deutscher Kleinstspießer und Lumpenproletarier waren, die sich in der bürgerlichen und ziemlich jüdischen Leistungsgesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts nicht zurechtfanden und sich, statt selbst gute Schriftsteller, Börsenmakler oder Ärzte zu werden, kurzerhand zu privilegierten Quoten-Deutschen, auch bekannt als Herrenmenschen erklärten, was die Deutschen an sich, als ewiges Zukurzgekommenenvolk, eh super fanden – genauso kommen mir heute viele, wirklich sehr viele Identitäts-Politik-People vor, die mit dem tränenreichen, stigmatisierenden Hinweis auf die sie angeblich beleidigende sexuelle, soziale, geschlechtliche, moralische Zugehörigkeit von Irgendwem zu Irgendwas einfach nur gesellschaftliche und berufliche Konkurrenten aus dem Weg räumen wollen, um zum Schluss selbst ihren Platz einzunehmen.

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Lars Pålsson Syll
Professor at Malmö University. Primary research interest - the philosophy, history and methodology of economics.

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