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Wir sparen uns zu Tode: Gegen die Schuldenbremse

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Wir sparen uns zu Tode: Gegen die Schuldenbremse .[embedded content] Viele Politiker und mediale ‘Experten’ scheinen (oder wollen) nicht verstehen, dass ein entscheidender Unterschied zwischen privaten und öffentlichen Schulden besteht. Wenn eine Einzelperson versucht zu sparen und ihre Schulden zu reduzieren, kann das durchaus vernünftig sein. Aber wenn alle dies tun, sinkt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, und das Risiko einer steigenden Arbeitslosigkeit wächst. Eine einzelne Person muss ihre Schulden immer zurückzahlen. Aber ein Staat kann seine alten Schulden jederzeit mit neuen Schulden begleichen. Der Staat ist keine Einzelperson. Staatsschulden sind nicht wie private Schulden. Die Schulden eines Staates sind im Wesentlichen eine Schuld an sich

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Wir sparen uns zu Tode: Gegen die Schuldenbremse

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Viele Politiker und mediale ‘Experten’ scheinen (oder wollen) nicht verstehen, dass ein entscheidender Unterschied zwischen privaten und öffentlichen Schulden besteht. Wenn eine Einzelperson versucht zu sparen und ihre Schulden zu reduzieren, kann das durchaus vernünftig sein. Aber wenn alle dies tun, sinkt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, und das Risiko einer steigenden Arbeitslosigkeit wächst.

Eine einzelne Person muss ihre Schulden immer zurückzahlen. Aber ein Staat kann seine alten Schulden jederzeit mit neuen Schulden begleichen. Der Staat ist keine Einzelperson. Staatsschulden sind nicht wie private Schulden. Die Schulden eines Staates sind im Wesentlichen eine Schuld an sich selbst, an seine Bürger (die finanzielle Nettoposition des öffentlichen Sektors ist positiv).

Eine Staatsverschuldung ist weder gut noch schlecht. Sie sollte ein Mittel sein, um zwei übergeordnete makroökonomische Ziele zu erreichen: Vollbeschäftigung und Preisstabilität. Was ‘heilig’ sein sollte, ist nicht das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts oder die Begrenzung der konsolidierten Bruttoschulden (‘Maastricht-Schulden’) auf 35 % des BIP mittelfristig. Wenn die Idee von ‘soliden’ Staatsfinanzen zu höherer Arbeitslosigkeit und instabilen Preisen führt, sollte es selbstverständlich sein, sie aufzugeben.

Haushaltsdefizite und Staatsverschuldung sind heute nicht das Problem. Und weiterhin von ‘Sparen für schlechte Zeiten’ zu sprechen, ist schlichtweg Unsinn.

Lars Pålsson Syll
Professor at Malmö University. Primary research interest - the philosophy, history and methodology of economics.

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