Späte Einsicht: Ökonomie wäre eigentlich die Wissenschaft davon, wie wir unsere (re-)produktiven Tätigkeiten organisieren. Zweiter Teil. »Nicht von dem Wohlwollen des Fleischers, Brauers oder Bäckers erwarten wir unsere Mahlzeit, sondern von ihrer Rücksicht auf ihr eigenes Interesse.“ Dieses Zitat von Adam Smith ist die Quintessenz dessen, war ich damals an der Universität Basel gelernt habe und was heute immer noch gelehrt wird. Meine eigene wirtschaftliche Realität war hingegen die, dass ich sämtliche Mahlzeiten dem Wohlwollen meiner Eltern zu verdanken hatte. Und dem Wohlwollen des Staates war es geschuldet, dass mein Studium pro Semester nicht mehr als ein paar Hundert Franken kostete. Dasselbe galt für meine Mitstudenten. Wie gingen wir mit diesem Widerspruch um? Nun, wir haben ihn
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Späte Einsicht: Ökonomie wäre eigentlich die Wissenschaft davon, wie wir unsere (re-)produktiven Tätigkeiten organisieren. Zweiter Teil.
»Nicht von dem Wohlwollen des Fleischers, Brauers oder Bäckers erwarten wir unsere Mahlzeit, sondern von ihrer Rücksicht auf ihr eigenes Interesse.“ Dieses Zitat von Adam Smith ist die Quintessenz dessen, war ich damals an der Universität Basel gelernt habe und was heute immer noch gelehrt wird. Meine eigene wirtschaftliche Realität war hingegen die, dass ich sämtliche Mahlzeiten dem Wohlwollen meiner Eltern zu verdanken hatte. Und dem Wohlwollen des Staates war es geschuldet, dass mein Studium pro Semester nicht mehr als ein paar Hundert Franken kostete. Dasselbe galt für meine Mitstudenten.
Wie gingen wir mit diesem Widerspruch um? Nun, wir haben ihn ebenso wenig bemerkt, wie Adam Smith, dessen Breakfast, Lunch und Dinner bis zu dessen Tod von seiner Mutter gekocht und serviert wurden. Aber das wollten wir gar nicht so genau wissen. Frei nach Smith: Nicht der Befriedigung der Neugier gilt unser Studium, sondern dem eigenen Interesse an der Erlangung eines Diploms, und später vielleicht einer Professur, mit der wir den etablierten Wissenstand weitergeben konnten.
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