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Die verzweifelte Rationalität der Nichtwahl

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Seit der Jahrhundertwende geht die Wahlbeteiligung in fast allen westlichen Demokratien zurück. Vor allem sozial Benachteiligte können sich in der Gemeinschaft der ‚Demokraten’ kaum mehr wiederfinden. „Stell dir vor, es sind Wahlen und keiner geht hin“. Was in den 1980er Jahren noch ein schlechter Sponti-Spruch gewesen ist, scheint mehr und mehr Realität zu werden. Seit den 1970er Jahren lässt sich bei den Bundestagswahlen ein Rückgang von 90 Prozent auf nunmehr 76,6 Prozent beobachten. Auf Ebene der Länder und der Kommunen fällt der Rückgang noch deutlicher aus; die Beteiligung bei Landtagswahlen hat sich im Durchschnitt bei ca. 60 Prozent eingependelt, sie reicht gegenwärtig von 55,5 Prozent in Nordrhein-Westfalen bis zu 75,4 Prozent in Berlin, wobei die letzte Wahl zum Berliner

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Seit der Jahrhundertwende geht die Wahlbeteiligung in fast allen westlichen Demokratien zurück. Vor allem sozial Benachteiligte können sich in der Gemeinschaft der ‚Demokraten’ kaum mehr wiederfinden.

„Stell dir vor, es sind Wahlen und keiner geht hin“. Was in den 1980er Jahren noch ein schlechter Sponti-Spruch gewesen ist, scheint mehr und mehr Realität zu werden. Seit den 1970er Jahren lässt sich bei den Bundestagswahlen ein Rückgang von 90 Prozent auf nunmehr 76,6 Prozent beobachten. Auf Ebene der Länder und der Kommunen fällt der Rückgang noch deutlicher aus; die Beteiligung bei Landtagswahlen hat sich im Durchschnitt bei ca. 60 Prozent eingependelt, sie reicht gegenwärtig von 55,5 Prozent in Nordrhein-Westfalen bis zu 75,4 Prozent in Berlin, wobei die letzte Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus zeitgleich mit der Bundestagswahl stattfand.

Auffällig ist auch, dass die Wahlbeteiligung gerade bei den letzten beiden Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein (60,3 Prozent) wieder gesunken ist. Seit ca. 2010 war es zu einem leichten und temporären Wiederanstieg der Beteiligung bei Landtagswahlen gekommen – nicht zuletzt aufgrund des Aufstiegs der AfD. Ob damit schon eine Trendumkehr einhergeht, bleibt abzuwarten, ist aber nicht unwahrscheinlich.

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