Unser Umgang mit Fremden ist heute durch die Institutionen des Marktes und des Geldes geprägt – und die abstrakte “Sprache des Preises”. Diese Institutionen lassen sich jedoch nur begrenzt in die Menschheitsgeschichte zurückspiegeln. Unsere Wirtschaftsform ist das Ergebnis massiver gesellschaftlicher Veränderungen innerhalb weniger Jahrhunderte. Kapitalismus entsteht im Kopf: nicht als Instinkt, sondern als Idee. Unter anderem durch Gelehrte, die auch die moderne Wirtschaftswissenschaft entwickelt haben … Wenn die Ver-haltensökonomie zur Erklärung dieser Entwicklung dennoch in die Urgeschichte der Menschheit zurückspringt, führt das dazu, dass eine von mehreren möglichen kulturhistorischen Entwicklungen quasi biologisch notwendig erscheint, die bestehende
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Lars Pålsson Syll considers the following as important: Economics
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Unser Umgang mit Fremden ist heute durch die Institutionen des Marktes und des Geldes geprägt – und die abstrakte “Sprache des Preises”. Diese Institutionen lassen sich jedoch nur begrenzt in die Menschheitsgeschichte zurückspiegeln. Unsere Wirtschaftsform ist das Ergebnis massiver gesellschaftlicher Veränderungen innerhalb weniger Jahrhunderte. Kapitalismus entsteht im Kopf: nicht als Instinkt, sondern als Idee. Unter anderem durch Gelehrte, die auch die moderne Wirtschaftswissenschaft entwickelt haben …
Wenn die Ver-haltensökonomie zur Erklärung dieser Entwicklung dennoch in die Urgeschichte der Menschheit zurückspringt, führt das dazu, dass eine von mehreren möglichen kulturhistorischen Entwicklungen quasi biologisch notwendig erscheint, die bestehende Gesellschaftsordnung als alternativlos hingestellt wird – eben weil sie unserer Natur entspricht.
Der Nobelpreis belohnt herausragende Forschung, die dem “Wohle der Menschheit” dient. Relevant ist dafür nicht nur der eigentliche Gehalt der Forschung, sondern auch, welches Erkenntnisinteresse dahintersteht und welche Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet werden. Meine Kritik zielt weniger auf die Anerkennung wissenschaftlicher Leistungen als auf die Autorisierung politischer Botschaften, welche ein Eigenleben entfalten können. Biologisch inspirierte Verhaltensökonomen wie Bowles, Fehr und Gintis suchen nach den evolutionären Wurzeln menschlicher Sozialität und ziehen daraus Schlüsse für die Entwicklung und Gestaltung moderner gesellschaftlicher Institutionen und Systeme. Wie Wirtschaft, die Politik und auch das Recht unserer sozialen Natur gerecht werden und zugleich das Beste aus uns herausholen. Zum Wohle der Menschheit. Wirklich?