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Die Humorlosen

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Dorian Hannig arbeitete als Theater- und Filmschauspieler und studiert derzeit Soziologie, Theater- und Kommunikationswissenschaften an der LMU München. Dort ist er Tutor am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie von Armin Nassehi und schreibt als freier Autor. Satire war immer schon überspitzt und bissig, manchmal auch doppelbödig und ambivalent. Doch für manche soll sie heute nur noch brav und gefällig sein. Das macht sie nicht nur flach, sondern schadet letztendlich dem kulturellen Zusammenleben. ››Wir sollten nicht so kleinlich sein‹‹, hat der große Kurt Tucholsky einmal geschrieben: ››Wir alle haben Fehler und komische Seiten und kleine und große Schwächen. Und wir müssen nun nicht immer gleich aufbegehren […], wenn einer wirklich einmal

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Dorian Hannig writes Was uns Verschwörungstheorien lehren können

Dorian Hannig arbeitete als Theater- und Filmschauspieler und studiert derzeit Soziologie, Theater- und Kommunikationswissenschaften an der LMU München. Dort ist er Tutor am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie von Armin Nassehi und schreibt als freier Autor.

Satire war immer schon überspitzt und bissig, manchmal auch doppelbödig und ambivalent. Doch für manche soll sie heute nur noch brav und gefällig sein. Das macht sie nicht nur flach, sondern schadet letztendlich dem kulturellen Zusammenleben.

››Wir sollten nicht so kleinlich sein‹‹, hat der große Kurt Tucholsky einmal geschrieben: ››Wir alle haben Fehler und komische Seiten und kleine und große Schwächen. Und wir müssen nun nicht immer gleich aufbegehren […], wenn einer wirklich einmal einen guten Witz über uns reißt.‹‹

Eine wünschenswerte Grundhaltung, denn: ››Es wehte bei uns im öffentlichen Leben ein reinerer Wind, wenn nicht alle übel nähmen.‹‹ Was darf Satire also? »Alles!‹‹ so Tucholskys berühmte Losung.

Das Zitat ist mittlerweile über 100 Jahre alt. Doch besonders nah scheinen wir diesem Utopia des Satirikers nicht zu sein. Vielmehr bricht derzeit beinahe wöchentlich neuer Zank über (vermeintlich) satirische Werke aus, sodass sich am stimmungsklimatischen Himmel eher dunkle Wolken als reine Lüfte zeigen.

Da war als erstes die Kolumne der taz-Autorin Hengameh Yaghoobifarah, die ihren Entsorgungsfantasien über Polizisten ungehemmt freien Lauf ließ. Die Staatsmacht und Innenminister Seehofer zeigten sich empört. Für die Autorin hagelte es Anzeigedrohungen.

Dann war da die Posse um Dieter Nuhr und das ››Canceln‹‹ seines flammenden Plädoyers über die wissenschaftliche Vorgehensweise von der Webseite der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). [...]

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