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Wie werden sich die Löhne in den kommenden Jahren entwickeln?

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„Wie werden sich die Löhne in Deutschland in den kommenden Jahren entwickeln?“, fragte das Dezernat Zukunft jüngst. Donato Di Carlo und Martin Höpner haben geantwortet und warnen vor der Verstetigung unterschiedlicher Inflationsraten im Euroraum. Angebotsseitige Engpässe haben die deutsche Inflationsrate nach Angaben von Eurostat zuletzt (im Mai 2022, verglichen mit den Preisen im Mai 2021) auf 8,7% klettern lassen, die der Eurozone auf 8,1%. Es hängt von der Lohnpolitik ab, ob diese Preisschocks eine Preis-Lohn-Spirale anschieben, gegen die die EZB mit einer deutlichen Zinserhöhung zum Nachteil des ohnehin äußerst geringen Wachstums einschreiten muss (eine moderate Zinserhöhung um zwei- bis dreimal 25 Basispunkte bis Jahresende ist ohnehin gesetzt). Schlimmstenfalls könnte das eine

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„Wie werden sich die Löhne in Deutschland in den kommenden Jahren entwickeln?“, fragte das Dezernat Zukunft jüngst. Donato Di Carlo und Martin Höpner haben geantwortet und warnen vor der Verstetigung unterschiedlicher Inflationsraten im Euroraum.

Angebotsseitige Engpässe haben die deutsche Inflationsrate nach Angaben von Eurostat zuletzt (im Mai 2022, verglichen mit den Preisen im Mai 2021) auf 8,7% klettern lassen, die der Eurozone auf 8,1%. Es hängt von der Lohnpolitik ab, ob diese Preisschocks eine Preis-Lohn-Spirale anschieben, gegen die die EZB mit einer deutlichen Zinserhöhung zum Nachteil des ohnehin äußerst geringen Wachstums einschreiten muss (eine moderate Zinserhöhung um zwei- bis dreimal 25 Basispunkte bis Jahresende ist ohnehin gesetzt). Schlimmstenfalls könnte das eine mehrjährige Stagflationsperiode einläuten. Die Sorge vor einem solchen Szenario dürfte im Hintergrund der vom Dezernat Zukunft gestellten Preisfrage stehen.

Was für und was gegen zunehmenden Lohndruck spricht

In der Tat spricht einiges für Lohnabschlüsse oberhalb der „goldenen Lohnregel“, auf die sich die europäischen Gewerkschaften im Zuge ihrer bisher äußerst rudimentär entwickelten transnationalen Lohnkoordination verständigt haben. Die Regel sieht die Orientierung am mittelfristigen Produktivitätstrend plus der Zielinflation vor. Für Deutschland wären das, wenn man die jährlichen Zuwächse der Stundenproduktivität zwischen Finanz- und Pandemiekrise in Rechnung stellt, 0,5%-1,0% plus die für alle geltende Zielinflation von jährlich 2,0%. Die deutschen Gewerkschaften verdeutlichten jüngst aber regelmäßig, dass sie bei der Wahl ihrer Lohnforderungen auch die empirische Inflation, nicht nur die Zielinflation in Rechnung stellen wollen – so etwa die neue DGB-Vorsitzende Fahimi in ihrer Dankesrede vor den Delegierten des Berliner DGB-Bundeskongresses am 9. Mai 2022 oder die IG Metall (2020) im Rahmen eines Bundesbank-Dialogs.

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