Dirk Bezemer ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Groningen im Fachbereich Internationale Finanzentwicklung. Er war Forscher am Imperial College London und arbeitete unter anderem als Politikberater für die britische Regierung. Er informiert regelmäßig das Repräsentantenhaus und verfasst politische Berichte für die OECD, die Weltbank, die UNCTAD und das UNDP. Es ist die große Verwirrung unserer Zeit: Wir wissen, dass die kapitalistische Wirtschaft nicht mehr richtig funktioniert. Aber noch nicht, warum – und was zu tun ist. In den letzten Monaten sind Bücher mit Titeln wie Der entgleiste Kapitalismus, Phantomwachstum und Raues Erwachen aus dem neoliberalen Traum erschienen – aber es scheint uns immer noch ganz gut zu gehen. Was kommt
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Dirk Bezemer ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Groningen im Fachbereich Internationale Finanzentwicklung. Er war Forscher am Imperial College London und arbeitete unter anderem als Politikberater für die britische Regierung. Er informiert regelmäßig das Repräsentantenhaus und verfasst politische Berichte für die OECD, die Weltbank, die UNCTAD und das UNDP.
Es ist die große Verwirrung unserer Zeit: Wir wissen, dass die kapitalistische Wirtschaft nicht mehr richtig funktioniert. Aber noch nicht, warum – und was zu tun ist.
In den letzten Monaten sind Bücher mit Titeln wie Der entgleiste Kapitalismus, Phantomwachstum und Raues Erwachen aus dem neoliberalen Traum erschienen – aber es scheint uns immer noch ganz gut zu gehen. Was kommt jetzt?
Gabriël van den Brink beobachtet in Raues Erwachen ››eine Wut, die nicht verschwindet‹‹. Aber die Begründung, die sich aus dem Umfragematerial ergibt, wird zu wenig mit anderen Zahlen konfrontiert. Die Befragten sagen zum Beispiel seit zehn Jahren, dass mehr Geld für Sicherheit und Beschäftigung ausgegeben werden sollte – während Kriminalität und Arbeitslosigkeit auf ein historisch niedriges Niveau gesunken sind. Vielleicht wissen die Befragten nicht wirklich, wovon sie sprechen. Darüber hinaus sind die meisten Niederländer sowohl sehr zufrieden als auch sehr besorgt, so die Zahlen des ››Sozialen und Kulturellen Planbüros‹‹ (SCP).
Ich denke, die eigentliche Frage ist, wie sich dieser Widerspruch erklären lässt und dass die ››ständige Wut‹‹ (von wem?) wenig erklärt. Aber es ist eine Frage, die sich mit Van den Brink’s These, dass ein neoliberaler Traum zerbrochen ist, [...]