Friday , April 19 2024
Home / Makroskop / Substantielle monetäre Autonomie und die Währungsfrage

Substantielle monetäre Autonomie und die Währungsfrage

Summary:
Über den Begriff der Währungssouveränität gibt es eine enorme Verwirrung. Ich will versuchen, noch einmal klarzumachen, worum es in substanzieller Hinsicht geht und worum gerade nicht. Die Geschichte der Diskussion um geldpolitischen Autonomie oder Währungssouveränität reicht weit zurück bis in die 1950er und 1960er Jahre, wo man versuchte, Alternativen zu einem System fester Wechselkurse zu finden. Es ging dabei immer um die substanzielle Frage, ob es Bedingungen gibt, unter denen ein Land bei relativ freiem Kapitalverkehr und offenen Grenzen für den Handel frei ist, eine andere Inflationsrate zu wählen als seine Handelspartner und folglich eine andere Wirtschafts- und Geldpolitik ohne große Friktionen und Krisen durchzuführen. Niemals ging es dabei um die rein formale und unschwer mit

Topics:
MAKROSKOP RSS feed considers the following as important:

This could be interesting, too:

New Economics Foundation writes Sharing the carbon pie with a frequent flyer levy

Peter Radford writes The eclipse part wo

Matias Vernengo writes The Argentina of Javier Milei

Joel Eissenberg writes On student loans

Über den Begriff der Währungssouveränität gibt es eine enorme Verwirrung. Ich will versuchen, noch einmal klarzumachen, worum es in substanzieller Hinsicht geht und worum gerade nicht.

Die Geschichte der Diskussion um geldpolitischen Autonomie oder Währungssouveränität reicht weit zurück bis in die 1950er und 1960er Jahre, wo man versuchte, Alternativen zu einem System fester Wechselkurse zu finden. Es ging dabei immer um die substanzielle Frage, ob es Bedingungen gibt, unter denen ein Land bei relativ freiem Kapitalverkehr und offenen Grenzen für den Handel frei ist, eine andere Inflationsrate zu wählen als seine Handelspartner und folglich eine andere Wirtschafts- und Geldpolitik ohne große Friktionen und Krisen durchzuführen. Niemals ging es dabei um die rein formale und unschwer mit einem "Ja" zu beantwortende Frage, ob ein Land mit einer eigenen Währung – wie Paul Steinhardt das ausdrückt - das Hoheitsrecht besitzt, Geld in seiner von ihm festgelegten Währung zu emittieren und damit eine Staatspleite in eigener Währung zu verhindern.   

Lange Zeit glaubte man, es seien die festen Wechselkurse, die verhinderten, dass Länder frei und souverän ihre wirtschaftspolitischen Ziele setzen und umsetzen können. Diese Theorie ging unter dem Namen der „impossible trinity“ ganz prominent in die Dogmengeschichte ein. Doch das war eine zu enge Sicht, weil sie nicht über eine valide Theorie flexibler Wechselkurse verfügte. Ich habe in meiner Arbeit über „Preise, Zins und Wechselkurse“ in den 1980er Jahren (hier neu erschienen) schon gezeigt, dass es so einfach nicht ist. Im Jahr 2001, während meiner Zeit bei UNCTAD, habe ich in einem längeren Stück dazu noch einmal ausführlich Stellung genommen und will die wichtigsten Punkte hier kurz darstellen und mit einigen Aktualisierungen versehen erläutern.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button. Alle Abonnements beginnen unverbindlich und sofort kündbar mit einer zweiwöchigen Testphase.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP

Schon Abonnent? Dann hier einloggen!

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *