Saturday , April 20 2024
Home / Makroskop / Wie Spreads den europäischen Binnenmarkt zerstören

Wie Spreads den europäischen Binnenmarkt zerstören

Summary:
Binnenmarkt, Einheitswährung und Unterschiede bei den Renditen auf Staatsanleihen (»Spreads«) – all das ist die EU. Doch mit vernünftiger Wettbewerbspolitik hat das nichts zu tun. Soll der Binnenmarkt eine Zukunft haben, muss die EZB mit Anleihekäufen die Spreads schließen.Im März 2020 erwähnte Christine Lagarde, dass es nicht die Aufgabe der Europäischen Zentralbank sei, die Spreads bei Staatsanleihen zu schließen. Kurze Zeit später, als sie realisierte, dass sie mit dieser Aussage einen Abverkauf südeuropäischer Staatsanleihen verursachte, was inmitten der Turbulenzen der Corona-Panik die Instabilität des europäischen Finanzsystems weiter verschärfte, kam die Kehrtwende. Die EZB, so Lagarde nun, sei weiterhin »voll und ganz dazu verpflichtet (…), jegliche Fragmentierung« auf den

Topics:
MAKROSKOP RSS feed considers the following as important:

This could be interesting, too:

Lars Pålsson Syll writes Cutting-edge macroeconomics …

Robert Vienneau writes A Letter From Marx To Engels In 1858 Outlining His Critique Of Political Economy

Lars Pålsson Syll writes Cutting-edge macroeconomics …

Lars Pålsson Syll writes The greatest of them all

Binnenmarkt, Einheitswährung und Unterschiede bei den Renditen auf Staatsanleihen (»Spreads«) – all das ist die EU. Doch mit vernünftiger Wettbewerbspolitik hat das nichts zu tun. Soll der Binnenmarkt eine Zukunft haben, muss die EZB mit Anleihekäufen die Spreads schließen.

Im März 2020 erwähnte Christine Lagarde, dass es nicht die Aufgabe der Europäischen Zentralbank sei, die Spreads bei Staatsanleihen zu schließen. Kurze Zeit später, als sie realisierte, dass sie mit dieser Aussage einen Abverkauf südeuropäischer Staatsanleihen verursachte, was inmitten der Turbulenzen der Corona-Panik die Instabilität des europäischen Finanzsystems weiter verschärfte, kam die Kehrtwende. Die EZB, so Lagarde nun, sei weiterhin »voll und ganz dazu verpflichtet (…), jegliche Fragmentierung« auf den Anleihemärkten zu vermeiden.

Obwohl es damit eine Art Rückkehr zu einem »whatever it takes 2.0« der Zentralbank gab, ist es dennoch fraglich, wie lange und überzeugend die EZB sich weiterhin gegen die Zentrifugalkräfte in der Eurozone stemmen wird. Noch immer bestehen Unterschiede bei den Renditen auf Staatsanleihen, aber anstatt den Spekulationen ein für alle Mal ein Ende zu setzen, herrscht Unklarheit darüber, ob die EZB mit dem Mandat beauftragt werden sollte, diese Spreads zu schließen. Dabei sollte genau das eigentlich im Interesse der Wettbewerbskommission liegen, denn Spreads in einem Binnenmarkt widersprechen der Logik eines fairen und freien Wettbewerbs von Unternehmen aus verschiedenen Ländern in einem gemeinsamen Markt.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Kostenloser Artikel

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button. Alle Abonnements beginnen unverbindlich und sofort kündbar mit einer zweiwöchigen Testphase.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP

Schon Abonnent? Dann hier einloggen!

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *