Marktgerechtigkeit heißt: die Gesellschaftsverhältnisse sollen gerecht sein, ohne dass dies irgendjemand beabsichtigt haben müsste. Der Sinn des Ganzen besteht darin, jede politische Gestaltung der Märkte abzuwehren. Gerechtigkeit ist alles. Sie soll letztlich herrschen. Wer dies verneint, bringt nur eine andere Gerechtigkeitsvorstellung zur Geltung, auch wenn er nicht von „Gerechtigkeit“ spricht. Heute vermutlich, im Zeitalter des Neoliberalismus: höchstwahrscheinlich, die der Marktgerechtigkeit. Damit ist nicht gemeint, dass die Akteure dafür Sorge zu tragen haben, dass es auch auf Märkten gerecht zugeht, sondern, im genauen Gegenteil, dass es gerecht zugeht, wenn „der Markt“ in möglichst reiner Form herrscht. Das Besondere an der Marktgerechtigkeit ist ja, dass die
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Marktgerechtigkeit heißt: die Gesellschaftsverhältnisse sollen gerecht sein, ohne dass dies irgendjemand beabsichtigt haben müsste. Der Sinn des Ganzen besteht darin, jede politische Gestaltung der Märkte abzuwehren.
Gerechtigkeit ist alles. Sie soll letztlich herrschen. Wer dies verneint, bringt nur eine andere Gerechtigkeitsvorstellung zur Geltung, auch wenn er nicht von „Gerechtigkeit“ spricht. Heute vermutlich, im Zeitalter des Neoliberalismus: höchstwahrscheinlich, die der Marktgerechtigkeit. Damit ist nicht gemeint, dass die Akteure dafür Sorge zu tragen haben, dass es auch auf Märkten gerecht zugeht, sondern, im genauen Gegenteil, dass es gerecht zugeht, wenn „der Markt“ in möglichst reiner Form herrscht.
Das Besondere an der Marktgerechtigkeit ist ja, dass die Gesellschaftsverhältnisse gerecht sein sollen, ohne dass dies irgendjemand beabsichtigt haben müsste. Moralität, Verantwortungsbewusstsein, Zivilcourage, der „gute Wille“, dies alles sei verzichtbar, wenn nur konsequent eigeninteressiert gehandelt werde. Für die Gerechtigkeit muss folglich eine andere, eine überpersönliche, mithin metaphysische Instanz (S. 125 ff.) gesorgt haben: Die unsichtbare Hand des Marktes. Was aber ist überhaupt gerecht?
[...]Es werde Licht!
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