Tuesday , April 30 2024
Home / Makroskop / Ausgabeprogramme und die Sorge um das Demokratiedefizit

Ausgabeprogramme und die Sorge um das Demokratiedefizit

Summary:
Dr. Joachim Nanninga studierte Philosophie in Erlangen und Hamburg und hat als Erwachsenenbildner und Unternehmensberater gearbeitet. Sein besonderes Interesse gilt zur Zeit der Herausforderung, wie ökonomisches Denken für die Lehrerfortbildung fruchtbar gemacht werden kann. Er betreibt einen Blog zu wirtschaftspolitischen Themen. Wie der ehemalige EZB-Chefökonom Jürgen Stark hilft, Fragen zur Staatsverschuldung zu beantworten – und dabei ein eminentes Demokratiedefizit offenbart. Dass der Staat zu den Ausgabeüberschüssen befähigt ist, die wir derzeit sehen, zeigt sich durch die faktischen Gegebenheiten. Die Gründe liegen im modernen Geldsystem, wie im ersten Teil gezeigt: Schulden vermehrende staatliche Ausgabeprogramme sind nicht auf ››vorhandenes Geld‹‹ in den

Topics:
Joachim Nanninga considers the following as important: , ,

This could be interesting, too:

Joachim Nanninga writes Acht Fragen aus Sorge um die staatlichen Ausgabeprogramme

Michael Paetz writes Die Auswirkungen der Staatsverschuldung auf Bankensektor und Finanzmärkte

Ulrike Simon writes Den Gemeinwohl-Investor wecken

Götz Rohwer writes Banken und die Finanzierung von Staatsschulden

Dr. Joachim Nanninga studierte Philosophie in Erlangen und Hamburg und hat als Erwachsenenbildner und Unternehmensberater gearbeitet. Sein besonderes Interesse gilt zur Zeit der Herausforderung, wie ökonomisches Denken für die Lehrerfortbildung fruchtbar gemacht werden kann. Er betreibt einen Blog zu wirtschaftspolitischen Themen.

Wie der ehemalige EZB-Chefökonom Jürgen Stark hilft, Fragen zur Staatsverschuldung zu beantworten – und dabei ein eminentes Demokratiedefizit offenbart.

Dass der Staat zu den Ausgabeüberschüssen befähigt ist, die wir derzeit sehen, zeigt sich durch die faktischen Gegebenheiten. Die Gründe liegen im modernen Geldsystem, wie im ersten Teil gezeigt: Schulden vermehrende staatliche Ausgabeprogramme sind nicht auf ››vorhandenes Geld‹‹ in den Staatskassen angewiesen. Die staatliche Zahlungsfähigkeit ist durch die Bereitstellung von Zahlungsmitteln just in time gesichert – auch unter den gegebenen Bedingungen des Eurosystems. Der Geldmarkt absorbiert die Staatsanleihen begierig. Die EZB sichert durch ihre QE-Politik, dass die Eurostaaten ihre Corona-bedingten zusätzlichen Verschuldungsprogramme zu geringer oder negativer Verzinsung realisieren können.

Die im ersten Teil bislang nicht beantworteten Fragen zur Staatsverschuldung sollen mithilfe von Aussagen Jürgen Starks veranschaulicht werden, die dieser der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung am 26. Juni in einem Interview gegeben hatte[i]. Stark kündigte im September 2011 seinen Rücktritt als Chefökonom der EZB an und begründete dies später mit seiner Kritik an deren Geldpolitik, die er seitdem fortlaufend wiederholt.

Staatsschulden: Plage oder Wohltat für die nachfolgenden Generationen?

Unsere zweite Frage zielte darauf, wer durch das Ausgabenprogramm belastet ist, [...]

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *